Im Norden, inmitten eines dichten tropischen Regenwaldes, in einer hügeligen Gebirgsregion, erheben sich der aktive Vulkan Montagne Pelée und die Pitons du Carbet. In dieser Region erstrecken sich auch die Strände aus silberfarbenem oder graublauem Vulkansand. Das Inselzentrum beheimatet die größten Mangrovenwälder von Martinique. In diesen Wäldern, die auch „forêts prenant un bain de pieds“ („Wälder, die ein Fußbad nehmen“) genannt werden, verschmähen die Baumwurzeln den feuchten Boden, um es sich in der Sonne bequem zu machen. Im Süden dominieren steinige Hügel, Täler, fjordähnliche Buchten, weiße Sandstrände und Felsvorsprünge. Die Insel wurde zunächst von südamerikanischen Ureinwohnern bewohnt, den Arawak, die später von den Kariben vertrieben wurden.

1635 nahmen die Franzosen die Insel in ihren Besitz. Sie ließen Sklaven aus Afrika kommen, um diese zur Arbeit in den Zuckerrohr-, Ananas- und Bananenplantagen zu zwingen. So entstand der Dreieckshandel: ein Austausch von handgefertigten Produkten, Rohstoffen und Sklaven, zwischen Europa, Afrika und der Neuen Welt. Mit der Abschaffung der Sklaverei im Jahr 1848 fand dieser Handel sein Ende.

1902 brach der Vulkan Montagne Pelée aus und zerstörte die Hauptstadt Saint-Pierre. In der jüngeren Geschichte wurde Martinique zunächst ein französisches Département (1946) und dann eine französische Region (1983), ähnlich wie Prince Edward Island, eine Provinz Kanadas.

Kulturelles Erbe

In der Literatur widmeten sich renommierte Schriftsteller wie Aimé Césaire, Édouard Glissant und Patrick Chamoiseau der Geschichte und Identität der Karibik, während Joseph Zobel in seinem Roman La rue Cases-Nègres präzise die schwierigen Bedingungen beschreibt, die den Plantagenarbeitern vor einem Jahrhundert auferlegt wurden.

Im Bereich der bildenden Künste gründeten Maler in den 1970er Jahren die Bewegung Caribbean Negro School um das afrikanische Vermächtnis Martiniques herauszuarbeiten. Ein Jahrzehnt später setzte sich die Künstlergruppe Fromajé dafür ein, eine „Karibische Ästhetik“ zu entwickeln, die „die Kraft unserer Wurzeln und das kulturelle Gedächtnis unseres Volkes“ ausdrückt.
Die Geschichte Martiniques ist auch von einer Musik geprägt, die europäische, afrikanische und westindische Klänge vermischt. Während die Quadrille im Frankreich des 18. Jahrhunderts erfunden wurde, haben chouval bwa, bèlè und zouk afro-karibische Wurzeln. Die Biguine, eine Art Gesellschaftstanz, hat ihre Ursprünge zum einen im Bèlè, mit den Trommel- und ti-bwa-Klängen, zum anderen im Jazz von New Orleans, mit den Klarinetten- Posaunen und Banjo-Akkorden.
In den zahlreichen Museen der Insel können die Besucher die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe Martiniques erkunden, ebenso wie bei der Besichtigung der Totem-Installationen.

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Zwei Drittel Naturschutzgebiet

Die ganze Insel eignet sich für Wanderungen und Spaziergänge. Besucher, die sich lieber auf dem Wasser fortbewegen, können dabei bezaubernde Landschaften bewundern. Die gut gepflegten Wanderwege bilden ein 250 Kilometer langes Netz. Sie führen vorbei an Stränden, Buchten, durch tropische Regenwälder und Gebirge. Ebenso bieten sich Reiten, Mountainbiken oder eine Kanu- oder Kajaktour zu den Mangrovenwäldern oder auf eine kleine Insel an. Die Mutigsten wagen das Canyoning: einfach an eine Stelle oberhalb eines Wasserfalls klettern, das wild tosende Wasser in der Tiefe betrachten … und hinunterspringen.
Kein Wunder, dass die Karaiben Martinique die „Blumeninsel“ getauft haben! Das warme und feuchte Klima ist ideal für Helikonien, für die exotischen Frangipani und die rund einhundert Orchideenarten.

Auch zahlreiche Tropenbäume sind hier beheimatet: Mahagonien, Magnolien und Bambus können stolze zwanzig Meter in die Höhe wachsen. Diese Riesen werden aber durch die Kastanienbäume und den weißen Gummibaum sogar noch in den Schatten gestellt, denn diese können doppelt so groß werden! Am Strand nehmen die Palmen, die Meertrauben und die Manchinelbäume ein Sonnenbad, während die Mangrovenbäume, deren Luftwurzeln oberhalb des Wassers Strebebögen bilden, in den Mangrovenwäldern in Küstennähe vorherrschen.

Der Karneval

Die Karnevalsfestivitäten beginnen am Wochenende vor Aschermittwoch. Die Karnevalsfeiern finden am Samstag – dem samedi gras – statt, der Karnevalssonntag ist den Paraden gewidmet. Zu diesem Anlass füllen sich die Straßen mit kostümierten Mitgliedern von Straßenorchestern und extravagant verkleideten Teilnehmern, die vor allem traditionelle Karnevalskostüme tragen, wie die „Nègres-gros-sirop“ als Hommage an die rebellischen Sklaven oder „Mariyann la po fig“, eine weibliche Figur, die komplett mit getrockneten Bananenblättern bekleidet ist. Über all den Feierlichkeiten thront der Karnevalskönig Vaval, eine riesige Puppe, die satirisch eine Figur aus dem aktuellen Tagesgeschehen darstellt.
Am darauffolgenden Rosenmontag, dem „lundi gras“, werden Narren-Hochzeiten („mariages burlesques“) gefeiert. Dabei tragen die Männer Brautkleider und die Frauen verkleiden sich als wenig begeisterte Bräutigame. Veilchendienstag ist der Tag der „diables rouges“ – der roten Teufel. Kinder und Erwachsene tragen scharlachrote Gewänder, die mit glitzernden Spiegeln und Glöckchen verziert sind. Am Aschermittwoch treten die Teufelinnen in Szene. An diesem Tag sind die Farben Schwarz und Weiß angesagt: schwarze Röcke, dazu weiße Tischdecken, die als Kopftücher dienen, kombiniert mit passenden Strümpfen, Schuhen und Handschuhen. In der Abenddämmerung wird zum Abschluss des Karnevals ein Scheiterhaufen errichtet, um dort die Puppe des Königs Vaval zu verbrennen.

Ein Paradies für Wassersport

Traumhafte, weiße Sandstrände an kristallklarem, türkisfarbenem Wasser säumen die Südküste Martinques. Im Norden finden sich ebenfalls wunderschöne Strände, die für ihren silberfarbenen oder graublauen Vulkansand bekannt sind und zum baden einladen. Surfer lieben den nördlichen Teil der Insel. Für das Windsurfen eignen sich die Strände im Süden, während Kitesurfer den südöstlichen Teil der Insel bevorzugen, da hier die Passatwinde wehen. Oder mieten Sie stundenweise einen Katamaran oder ein Segelboot. Vielleicht eine luxuriöse Jacht für einen Meeresausflug– für einen Tag, eine Woche oder sogar einen Monat?

Unter der Meeresoberfläche verbirgt sich eine prächtige Welt aus Korallenriffen und farbenfrohen Fischen. An der Küste von Saint-Pierre begeistern Schiffswracks aus dem letzten Jahrhundert die erfahrenen Taucher.vHochseeangler können sich auf riesige Fische freuen, darunter Unechter Bonito, Bonito, Barrakuda, Tunfisch, Weißer Marlin, Blauer Marlin, Goldmakrele und Schwertisch.

Was ganz anderes: Einen traditionellen Ausflug mit der „Yole“: Auf diesen typischen Segelbooten der Insel, den „Yoles“, gleiten Frauen und Männer, strategisch geschickt platziert, mit atemberaubender Geschwindigkeit über das Meer. Ein intensiver Teamsport, der Koordination, Ausdauer und Geschicklichkeit erfordert.

Kreuzfahrthafen mit kreolischem Charme

Wenn Kreuzfahrtreisende den Boden Martiniques betreten, werden sie sofort von der wunderbaren Stimmung, vom Charme der Antillen sowie dem französisch-kreolischen Mix der Insel in den Bann gezogen. An den beiden Hafenterminals von Martiniques lebendiger Hauptstadt Fort-de-France, Pointe Simon und Tourelles, legen die größten Kreuzfahrtschiffe an. Die Passagiere dieser schwimmenden Städte können verschiedene Ausflüge unternehmen: von der Entdeckung der Geschichte und der Kultur Martiniques bis zu Besichtigungen von Rum-Destillerien. Oder sie entscheiden sich für eine Wanderung, geben sich dem Ökotourismus hin oder entspannen für einige Stunden an den zahlreichen Vulkansandstränden im Norden oder an den weißen Dünenstränden im Süden.
Kreuzfahrtpassagiere, die die Insel lieber auf eigene Faust entdecken möchten, können einen lokalen Guide buchen oder mit einem Auto, das sie am Hafen oder in Hafennähe mieten, ins Abenteuer starten. Oder aber sie besteigen die Fähre und erreichen nach einer zwanzigminütigen Fahrt Les Trois-Îlets an der Pointe du Bout.

Wie auch immer Sie Martinique entdecken möchten, Sie finden stets eine Gelegenheit für einen Einkaufsbummel!
Überall auf der Insel werden regionale Kunst, Handwerk, Schmuck, Körperpflegeprodukte, Accessoires von großen Markenherstellern und verschiedene Souvenirs angeboten – so auch in der historischen Markthalle im Zentrum von Fort-de-France sowie bei den Hafenterminals Pointe Simon und Tourelles. Parfüms, Bekleidung, Weine, Champagner, französischer Käse und noch vieles mehr finden Sie in den modernen Einkaufszentren. Zwei davon dürfen Sie nicht verpassen: Cour Perrinon im Stadtzentrum und La Galleria, knapp zehn Autominuten entfernt.

Alle Schiffe legen in der Nähe des Stadtzentrums von Fort-de-France, der Hauptstadt Martiniques, an, die an einer der schönsten Buchten der Welt liegt.

Romantische Ausflüge

Wo auch immer Sie auf der Insel sind – Sie werden geblendet sein von den Farben und der Pracht, die schon die Gemälde von Paul Gauguin inspirierten. Gar nicht so einfach, für die Flitterwochen oder einen romantischen Urlaub das ideale Reiseziel zu wählen.
Auf Martinique finden Sie eine einzigartige Mischung aus französischem Savoir-faire und kreolischer Lebensfreude, inmitten einer bezaubernden Natur. Eine so wunderschöne Insel ist für die Liebe wie gemacht!

Die Kunst liegt darin, den romantischen Ort par excellence zu finden. Zu den attraktivsten Unterkünften zählen die „Hôtels de charme“ – gemütliche Hotels auf der ganzen Insel, die eingebettet in den unterschiedlichsten Landschaften Martiniques liegen. Oder stellen Sie sich vor, Sie befinden sich in einer Villa in kreolischem Stil, mit Blick auf eine Traumbucht – ein Herrenhaus, wie die der Plantagenbesitzer des 18. Jahrhunderts, oder in einem hübschen Bungalow in Strandnähe.
Suchen Sie höchsten Luxus, dann werden Sie in den prunkvollen Hotelkomplexen mit Vier-Sterne-Komfort fündig. Frühstück im Bett, Swimmingpool und Privatterrasse mit Blick auf den Ozean: Es gibt nichts Besseres für einen Romantikurlaub, der in allen Punkten perfekt ist.

So schmeckt Martinique

Martinique hat von Frankreich die hervorragende kulinarische Tradition geerbt. Die kreolische Küche kombiniert lokale Zutaten (Meeresfrüchte, Schweinefleisch, Rindfleisch, Kokosnuss, Bananen und Gewürze) mit denen der benachbarten Inseln sowie aus Afrika, Europa und Indien. Die Gerichte aus diesen Zutaten, wie gratinierte grüne Papaya, Flusskrebssuppe oder Acras (Kabeljaukrapfen) sind besonders köstlich.
Martinique erzeugt außerdem fabelhafte Rums. Die zehn aktiven Destillerien sind weltweit die einzigen mit der Bezeichnung „A.O.C : Appellation Origine Contrôlée“, die generell französischen Weinen von sehr großer Qualität vorbehalten ist. Heute dürfen auch die exzellenten Rums von Martinique diese Bezeichnung tragen. Warum auch nicht? Schließlich reift Rum, ebenso wie Wein, in Eichenfässern; er ist vergleichbar mit einem feinen Cognac.
Wie auch Weinliebhaber, die entlang der Weinstraßen die besten französischen Weine probieren, fliegen Rumliebhaber nach Martinique um hier die „Route des Grands Rhums“ zu entdecken und diese Spirituosen von höchster Qualität zu verkosten.
Was macht die Küche Martiniques so besonders? Tatsächlich gibt es zwei Varianten: die französische und die kreolische.

Reise Infos

Auf Martinique gibt es neben größeren Hotelanlagen auch kleinere Hotels.

Lage

Beste Reisezeit

Im Januar und Februar sind die Temperaturen auf Martinique mit max. 28-29 Grad am angenehmsten.

Anreise

Von Paris – mit Air Caraïbes, Air France, Corsair und XL Airways. Mit der Condor ab München.

Einreise

Deutsche Staatsbürger können mit einem gültigen Reisepass oder Personalausweis bis zu 90 Tage visumfrei nach Martinique einreisen

Landessprache: Französisch und Kreol. In den touristischen Gebieten wird auch Englisch gesprochen.
Währung: Euro
Klima: 25-32 Grad
Fläche: 1.128 Quadratkilometer (rund 80 Kilometer lang mal 35 Kilometer an der breitesten Stelle)
Bevölkerung: 386.500 Einwohner
Hauptstadt: Fort-de-France
Stromversorgung: Die Spannung beträgt 220 V.
Lage: Martinique liegt inmitten der Kleinen Antillen, zwischen Dominica und Saint Lucia, 7.677 km von Berlin, 7.337 km von Frankfurt, 7.509 km von München und 6.857 km von Paris entfernt.
Steuern und Trinkgelder: In Restaurants sind Bedienung und Mehrwertsteuer in den Preisen inbegriffen.
Fortbewegung: Es gibt lokale und internationale Mietwagenfirmen (Avis, Budget, Sixt, Europcar, Hertz) sowie Taxiunternehmen. In Fort-de-France befinden sich mehrere Taxistationen in Nähe der touristischen Sehenswürdigkeiten

Reiseanbieter

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Kontaktdaten

La Martinique
Comité Martiniquasis du Tourisme France
32, Boulevard Haussmann
75009 Paris

+33 (0) 144 77 86 00
infos.cmt@martiniquetourisme.com
www.de.martinique.org

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